
Erschrecken / Angst
Angst und Erschrecken sind wichtig, um mögliche Gefahrensituationen zu bemerken und damit umgehen zu können. Wenn der Schreck zu „tief sitzt“ oder die „Angst einen übermannt“ gelingt es selten allein, diese Angst zu überwinden. Existentielle Ängste sitzen so tief, daß es therapeutischer Unterstützung und Erfahrung bedarf, um Wege aus der Angst aufzuspüren und zu erproben.

Freude
Freude ist ein angenehmes Gefühl, das in einer positiven Situation oder der Erinnerung daran entsteht. Wenn Leben existentielle Bedrohung oder Erschütterung erfährt ist die Freude oft nicht greifbar. Und gleichzeitig wäre sie genau jetzt so wichtig um durchzuhalten, auszuhalten. Freude ist wie eine Triebfeder und macht Lebenssinn. Therapie kann helfen, die Quellen der Freude wieder zu spüren, zu reaktivieren.

Glück
Glück ist die Erfüllung menschlichen Wünschens und Strebens. Es kann kurzfristig oder anhaltend sein, friedvoll oder ekstatisch.
Ähnlich wie bei der Freude ist es in existentiell bedrohlichen Lebenssituationen wichtig, sich an Momente des Glücks erinnern zu können. Wenn Trauer, Verzweiflung, Angst und Hilflosigkeit das Leben bestimmen, schafft das kein Mensch allein, ist therapeutische Interaktion wichtig.

Hilflosigkeit / Verzweiflung
Hilflosigkeit ist zu allererst das Ohnmachtsgefühl, sich selbst nicht helfen zu können, ohne Hilfe und ohne Macht zu sein. Dazu gehört auch, eine Diagnose oder eine Tatsache mitgeteilt zu bekommen und damit keine Erfahrung zu haben. Passiert das, ist alles neu. Hilflosigkeit braucht erfahrene Menschen im Umfeld, die zupacken und zuhören. Wenn die Hilflosigkeit sich breit macht tut therapeutische Begleitung gut. Gemeinsam Wege aus der Hilflosigkeit zu finden und zu gehen, macht Sinn, damit die Hilflosigkeit nicht in dem noch existentiell bedrohlicheren Gefühl der Verzweiflung mündet. Verzweiflung ist ein Gefühl, in der die Lebenssituation als aussichtslos empfunden wird. Ein emotionaler Zustand völliger Hoffnungslosigkeit, der Nährboden wiederum zum Entstehen von Ängsten. Ein seelisch schmerzhafter Teufelskreis entsteht. Kreative Therapie vermag es, Gefühle erlebbar und so Sichtbares auch veränderbar zu machen.

Liebe
Liebe ist eine Bezeichnung für stärkste Zuneigung und Wertschätzung. Wo Liebe ist, ist Vertrauen. Wo Liebe ist, ist Geborgenheit und Zuversicht. Liebe weist den Weg in die Zukunft/ ist zukunftsweisend. In Krisensituationen ist es wichtig, nicht allein zu sein. Viele Paare verlieren Ihre Liebe in schlimmen Lebenssituationen. Überforderung, Schuldzuweisungen, Druck und Verletzungen sind zerstörerisch für die Liebe. Paartherapie kann helfen, den gegenseitigen Respekt und die Liebe nicht zu verlieren, oder - wenn das schon passiert ist - sich wieder anzunähern.

Mut
Mut bedeutet, daß man sich traut und fähig ist, etwas zu wagen, das heißt auch beispielsweise sich in eine unsichere Situation zu begeben. Mutig zu sein ist eine Erfahrung, die nicht jeder Mensch machen konnte. Mut braucht Vertrauen in sich selbst, Zutrauen, das im Kleinkindalter geprägt wird. Wege zu gehen und Entscheidungen zu treffen von denen wir nicht wissen, wohin sie uns führen, ist mutig. Manchmal „verlässt uns der Mut“. Mit therapeutischer Begleitung ist es möglich, Mutigsein und dessen Konsequenzen im sicheren, geschützten Rahmen zu erproben.

Scham
Scham ist ein Gefühl der Verlegenheit oder Bloßstellung, das durch Verletzung der Intimsphäre auftreten kann oder auf dem Bewusstsein beruhen kann, durch unehrenhafte, unanständige oder erfolglose Handlungen sozialen Erwartungen oder Normen nicht entsprochen zu haben.
Wenn sich Scham als Beschämung zeigt, setzt sich das tief in unserem Empfinden fest. Es gilt in der Therapie, Scham zu entlarven. Denn wenn Scham nicht Schutzfunktion hat, kann sie auch jede Weiterentwicklung verhindern und Menschen verstummen lassen.

Schuld
Schuld ist eine bewusste oder unbewusste Überzeugung, etwas Falsches getan zu haben. Nicht jeder, der unter Schuldgefühlen leidet, hat tatsächlich Schuld auf sich geladen. Wenn eine schwere Lebenssituation zu meistern ist, passieren oft Schuldzuweisungen. „Du bist schuld!“; „Ich bin schuld!“. Das ist für jede Paarbeziehung ein zerstörerisches Gefühl. In der therapeutischen Begleitung diesem unangenehmen Gefühl auf die Schliche zu kommen, hilft zu verzeihen - sich selbst und anderen - und rettet Beziehungen.

Trauer
Wenn kleine oder große ungewollte Abschiede oder Verluste passieren zeigt sich die Trauer. „Sei nicht so traurig“ ist schnell dahingesagt. Denn Trauer ist ein Gefühl, das nicht beliebt ist. Wahrscheinlich jeder gesund fühlende Mensch würde die Trauer gerne umtauschen. Freude und Glück fühlen sich angenehmer an. Aber Trauer macht Sinn. Menschen, die trauern, tun das oft leise in sich gekehrt – selten laut, jammernd wehklagend in unserer Zeit und unserer Kultur. Dabei ist Trauer eine Reaktion auf schmerzenden Verlust und das ausdrücken zu können, dem Stimme oder Gestalt zu geben, tut gut, verwandelt und heilt. Kreative Therapie hält jedes Gefühl aus. Auch die Trauer braucht und hat ihren Platz.

Vertrauen
Vertrauen ist ein Urgefühl. Der Säugling vertraut seinen Eltern, daß diese alles tun, was für ihn wichtig ist. Vertrauen ist das Gefühl innigster Zugehörigkeit und Geborgenheit. Vertrauen zu haben, daß eine schlimme Lebenssituation gut ausgeht ist nicht selbstverständlich. Hier braucht es therapeutische Begleitung. Vertrauen ist ein Gefühl, das Wachstum, Weiterentwicklung und Veränderung ermöglicht.

Wut
Wut ist deutlicher spürbar als Ärger, oft ein sehr starkes Gefühl und häufig verbunden mit Impulsivität und Aggression. Wut zu spüren ist wichtig. Sie zeigt Grenzen von dem was ich will und was nicht. Wenn Wut zu mächtig wird, kann sie alles zerstören. Deshalb ist es wichtig, der Wut „auf die Finger zu schauen“. In therapeutischer Begleitung ist es möglich, ein Maß dafür zu finden.

Würde / Stolz
Stolz ist das Gefühl einer großen Zufriedenheit mit sich selbst oder andern. Würde ist das höchste Gut des Menschen. Sie stellt den persönlichen, fundamentalen Wert als Mensch dar, von dem es abhängt, wie er sich wahrnimmt und verhält und wie er sein Verhalten, seine Interaktionen mit anderen misst und bewertet. Würde wird zerstört durch Gewalt, Erniedrigung, Missachtung und Beschämung. Würde in der Therapie zu begegnen ist für mich selbstverständlich und der Grundstein dafür, dass Würde in Ihrem Leben (wieder) Einzug hält.